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von wolfgang

Alle Jahre wieder …

31. Oktober 2010 in Dies und das

kommt vielleicht das Christuskind – oder auch nicht. Für die einen kommt es, für die anderen nicht.

Aber unabhängig vom Glauben gibt es alle Jahre wieder eine Begriffsverwirrung. Die einen nennen es „Winterzeit“ – das sind die Gläubigen. Sie glauben daran, dass irgendwelche Uhren umgestellt werden und dann die Sonne früher oder später aufgeht oder der Tag länger oder kürzer wird. Naja, heutzutage darf ja jeder glauben was er will. „Früher“, als die Sommerzeit eingeführt wurde, haben die Menschen auch geglaubt. Sie haben geglaubt, dass dadurch Energie gespart wird. Heute wissen wir es besser: es wird keine Energie gespart.

Wenn ich früher mit anderen Menschen über die Sommerzeit gesprochen habe, dann war der Tenor eigentlich ziemlich eindeutig: „ich finde die Sommerzeit gut“. Nur wenige waren der Ansicht „Sommerzeit ist nicht gut“. Die zweiteren konnten eher sachdienliche Hinweise liefern. Beispielsweise sorgte die Sommerzeit in der Landwirtschaft regelmäßig zu kleineren und größeren Problemen – und sorgt es noch heute. Die Landwirte waren gezwungen ihren Tagesablauf um eine Stunde zu verschieben – und sind es immer noch. Beispielsweise weil die Kinder eine Stunde eher zur Schule müssen oder weil der Milchwagen eine Stunde eher kommt. Dann war und ist es recht schwierig die Kühe eben auch davon zu überzeugen, dass jetzt der ganze Tagesablauf um eine Stunde verschoben ist. Denn, da sind Tiere etwas eigenwillig, sie glauben nicht einfach was ihnen irgendeine Propaganda weiß machen will.

Es gibt viele Menschen, denen ist es egal welcher Aberglauben in der Welt besteht. Denen ist egal, warum sich ein Aberglauben verbreitet, auf welchem Wege er sich verbreitet und wem so ein Aberglaube dient.

Dabei darf man ja ruhig auch mal die Frage stellen: gibt es überhaupt „gute Sommerzeit“ oder „schlechte Sommerzeit“? Nun, für die Umsatzzahlen der Funkuhrenindustrie dürfte die Sommerzeit eher „gut“ sein. Denn viele Menschen wollen sich auch gar nicht darum kümmern ob nun die Uhr vor oder zurück gestellt wird und wann dies geschieht. Die kaufen sich dann mal eben eine Funkuhr. Wie praktisch.

Nun möchte ich mal eine Umfrage unter der Leserschaft machen. Nicht, wer die Sommerzeit gut oder nicht gut findet, sondern was glaubt ihr, wer ein Interesse daran hat, dass zweimal im Jahre die Uhr um eine Stunde verdreht wird.

Jetzt geht’s los …

Ich habe hier mal ein paar Stilblüten aus dem Netz gefischt:

„Nun bleibt es morgens länger hell und abends wird es früher dunkel.“ schreibt die Welt unter dem ebenso falschen Titel “ Zeitumstellung – Jetzt ist wieder Winterzeit“

„Mit der Zeitumstellung am 31. Oktober ist es offiziell: Der Winter ist da.“

„Mediziner haben negative Auswirkungen der Zeitumstellung festgestellt, …“ www.zeitumstellung.de

„Doch auch wenn sich viele Menschen für das ganze Jahr Sommerzeit wünschen, hat die Zeitumstellung von 3 Uhr auf 2 Uhr einen Vorteil: Wir haben eine Stunde mehr Zeit.“ – Neue Westfälische

von wolfgang

Blogfokus …

29. Oktober 2010 in Allgemein

Die Zeiten ändern sich – und auch die Blogeinträge ändern sich. Ich muss mich bei einigen Lesern entschuldigen, dass der Blog derzeit einen etwas anderen Fokus bekommt. Das kommt daher, dass es sich bei den Blogeinträgen hier hauptsächlich um meinen Fokus handelt – einen anderen habe ich nicht. So bekomme ich ja auch ganz vieles was um mich rum passiert gar nicht mit – oder messe ihm eine eigene Bedeutung bei. Wer hierfür eine passable Lösung hat … usw.

Post. Ja, Post bekommen wir jede Menge. Zum Beispiel von den örtlichen Geldinstituten. Und immer und immer wieder bin ich eines: erschreckt. Zunächst eigentlich nur ein wenig. Aber irgendwie dann doch auch mehr. Was soll solcher Unfug? Auch die Geldinstitute scheinen Imagepflege nötig zu haben. Und wieder sehe ich mich zu einem offenen Brief genötigt … –

Liebe Geldinstitute (oder so ähnlich).

Ihr seid ja mehr oder weniger in der Verantwortung, was einen sachgemäßen Umgang mit dem blöden Mamon angeht. Da habt ihr wunderliche Dinge wie den Weltspartag erfunden. Von lukrativen Geldanlagen für kleine Kinder will ich ja eigentlich gar nicht anfangen. Wenn ich mir dann aber mal die Praxis in euren Häusern anschaue, dann kommt mir das kalte Grauen. Diejenigen die nichts haben, müssen auch noch teure Kontogebühren bezahlen – oder noch besser, sie bekommen erst mal gar kein Konto. Diejenigen, die aus Not ihr Konto überziehen müssen bezahlen Wucherzinsen. Bei denen, die was haben, verdient ihr ohnehin immer großartig mit. Bei jeder Kontobewegung, bei jeder Transaktion wird fleissig abkassiert. So lange dieses System funktioniert, seid ihr ja auch ganz lieb. Aber wehe wenn …

Ich habe solch eine Geschichte aus eigener Erfahrung auf Lager. Aus irgendeinem Zuordnungsgrund bin ich mal in der „falschen“ Abteilung gelandet. Das machte mir auch gar nichts aus. Dann wollte ich ein Kautionskonto auflösen. Die Unterschrift des Vermieters hatte ich. Nur, eben nicht auf dem richtigen Formblatt. Baaaahhh. Da wurde ich dann auf eine Wartebank gesetzt und würde womöglich immer noch dort sitzen, wenn nicht ein Bekannter aus der „oberen Etage“ vorbeigekommen wäre und gefragt hätte „was machst denn Du hier?“. Dem erzählte ich kurz was ich da machte und innerhalb weniger Minuten war mein Kautionskonto aufgelöst. Baaaaaahhh. Ist das eine Art?

Ich habe noch eine Geschichte. Da ich irgendwie in der falschen Abteilung gelandet bin, habe ich ständig Anrufe bekommen und Einladungen, ich solle doch vorbei kommen und mich in Gelddingen beraten lassen. Wenn ich aber mal eine Frage hatte, bin ich gerade bis zur Empfangsdame gekommen. Worauf ich einen geharnischten Brief an die Geschäftsleitung geschrieben habe. Nur wenige Stunden später bekam ich einen Anruf und großartige Entschuldigung. Zwischenzeitlich kann ich wieder beim Geldhaus anrufen und bekomme eine Auskunft.

Ich hätte noch mehr Geschichten dieser Art. Ist das eine Methode?

Nein liebe Freunde! Ist es nicht. Die Geldhäuser unterscheiden sich in dieser Praxis übrigens in keinster Weise. Die Alternativen nicht, die gelben nicht, die blauen nicht und die roten auch nicht. Durch einen Wechsel wäre ich nur vom Regen in die Traufe gekommen.

Aufgrund dieser Erfahrungen rate ich den Geldhäusern zur Serviceverbesserung. Und lasst es einfach mit billigen Tricks auf Kundenfang zu gehen.

Niederschmetternd,

ohne Unterschrift gültig.

Leider ist es mehr Post von dieser Art als uns lieb ist.

Eine sehr gute Erfahrung habe ich mit der Firma Holle im benachbarten Riehen gemacht. Ich hatte eine Frage zur Kindernahrung und habe eine ausführliche und persönliche Mail bekommen. Mit wichtigen Informationen drin. Zum Beispiel dieser: seit 1997 gibt es ein Gesetz, in dem geregelt ist, dass in Anfangsnahrung für Säuglinge dies und jenes drin sein muss. Außerdem muss die pulverförmigen Nahrung so beschaffen sein, dass nur noch Wasser zugesetzt werden muss. Ich möchte ungern übertreiben. Aber solch ein Gesetz grenzt an Körperverletzung und ist eine Schande. Schön wäre eine Kindernahrung, die alle für die Ernährung von Säuglingen notwendigen Bestandteile enthält, außer Milchpulver. Das lässt sich nämlich hervorragend in Form von frischer Milch zumischen. Und Wasser natürlich.

Apropos Post … so ganz falsch war meine Vermutung nicht, als auf dem Standesamt in Lörrach die Geburten 1166 und 1168 im Jahre 2010 beurkundet wurden. Am Dienstag kam dann der Umschlag vom Finanzamt mit einer Nummer drin. Die jungen Erdenbürger sollen diese Nummer aufheben, weil diese Nummer das ganze Leben lang gültig ist. Na prima.

von wolfgang

Die Tage unseres Gartens.

28. Oktober 2010 in Allgemein

„Unser Garten“ war ja nie unser Garten. Das Grundstück hieß „Forschders Gaarde“, was so viel bedeutet wie, dass das der Garten von Forsters ist. Stimmt so aber auch nicht. Es war der Garten von Forsters. Bis ihn vor 9 Jahren die Stadt Lörrach gekauft hat. Netterweise. Ansonsten hätte ihn wohl irgendein Immobilienheinz gekauft – man ahnt, was hätte werden können.

Seither ging es hin und her und wieder zurück mit den Plänen, was denn mit dem Garten geschehen sollte. Ein Mensch war vor 8 Jahren in einer öffentlichen Sitzung im Rathaus mal der Ansicht, man solle „Parkbläts druss mache“, was so viel bedeutet wie, dass Autos vor unserer Nase parken. Vor etwa vier Jahren waren schon Pläne fertig für eine Mensa. Die wurden dann doch nicht umgesetzt. Dann machten wilde Ideen von seltenen Käfern oder anderen Viehchern die Runde. Ein wohl realistisches Szenario wie so eine Baustelle gestoppt werden könnte werden wir nicht umsetzen und hier auch nicht präsentieren.

Fakt ist: das Grundstück ist ganz schön vermüllt und verwildert, man kann auch sagen ungepflegt. Es wäre auch ungepflegt wenn es unser eigenes wäre. Wir könnten es eh nicht kaufen (zu teuer). Wir schaffen es nicht einmal unseren eigenen Gehweg halbwegs sauber zu halten und unsere eigenen Pflanzen die Straße entlang zu pflegen.

Ein Zugang zur Realschule dürfte für uns die beste Option sein. Immerhin bleibt so das Grundstück als offene Fläche erhalten. Ob wir dann dort unser Sommerfest ausrichten können werden wir dann sehen.

Fakt ist: am Dienstag war der Architekt für die Umbaumaßnahme der Realschule da und hat geklingelt. Und er hat erzählt, dass sie nun einen 6,5 Meter breiten Streifen als Baustellenzufahrt machen. Ich kann mich noch etwas schwer an den Gedanken gewöhnen. An die Bäume und die Aussicht aus der Küche konnten wir uns alle gut gewöhnen.

Nun sage ich an dieser Stelle einmal ein Dankeschön an die Stadt Lörrach für die 9 Jahre unkomplizierte und gute Nachbarschaft und dafür, dass wir Forschders Gaarde einfach so weiter nutzen konnten.

Das, was kommt werden wir ja sehen …

von wolfgang

Bilder – unsortiert

26. Oktober 2010 in Allgemein

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von wolfgang

Sie haben Post …

24. Oktober 2010 in Allgemein

aus Norwegen kam diese Ansichtskarte:

– Fotos werden nachgereicht –

Herzlichen Dank Robert! Jede Nachricht aus Norwegen wird hier wirklich begierig aufgenommen und weiter gegeben. Natürlich freuen wir uns, Dich im Dezember hier zu sehen!

von wolfgang

Wir bekommen eine Zuschrift

20. Oktober 2010 in Allgemein

Diese Woche erhielten wir folgende Zuschrift:

Hallo,

genau so etwas, wie ihr in Lörrach habt, wünsche ich mir. Allerdings ist dies sehr schwer zu finden! Könnt ihr mir vielleicht einen Tipp geben, wie ich Menschen finde, die auch Lust auf eine solche Art des Zusammenlebens haben? Gibt es z.B. Internetforen oder habt ihr gar Bekannte in meiner Gegend? Ich wäre euch für jeden Hinweis sehr dankbar.

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von wolfgang

Zaubereien

19. Oktober 2010 in Allgemein

Manchmal räumt sich das Haus auch selbst auf – habe ich gedacht, als ich neulich mal nachts nach ein paar Wochen wieder in den Keller gegangen bin. Wo vorher eine Riesensauerei war, Werkzeuge und Baumaterial wild durcheinander gelegen hat, steht nun ein Regal mit Marmelade und so, das Werkzeug und das Baumaterial ist auch im Regal verstaut.

So toll ist’s hier!

von wolfgang

Herbst-Dank und Tag der offenen Tür

18. Oktober 2010 in Allgemein

Es war ein sehr schönes Fest. Herzlichen Dank wieder an alle Besucher und Gäste, an alle, die mitgemacht haben und dabei waren, insbesondere natürlich den Star des Abends: Wuffel!

Wuffel musste sich den ganzen Tag ausruhen und wir haben so gut als möglich auch Rücksicht auf sein Ruhebedürfnis genommen. Dennoch … es musste ja noch Kuchen gebacken, Suppe aufgewärmt, Geschirr gespült, Gäste begrüßt und was weiß ich was nicht alles gemacht werden. Doch: Geschenke ausgepackt. Und nochmal und nochmal und nochmal.

Toll, auch Gäste, die eigentlich gar nicht da waren, haben extra ihren Urlaub verschoben … (so ungefähr).

Wenn ich grob überschlage, so hatten wir auch wieder so etwa 30 Besucherinnen und Besucher hier. Etwas vertan haben wir uns mit den Mengen. Kürbissuppe war nicht so beliebt, dafür blieb kaum Kuchen übrig. Neue Wiii hatten wir auch zu viel, der muss nun eben nach und nach getrunken werden.

Das nächste Herbstfest bzw. Tag der offenen Tür findet statt am 16. Oktober 2011. Mal sehen, was sich bis dahin so alles verändert hat in dieser Welt …

von wolfgang

Post vom Landesfürsten

17. Oktober 2010 in Kinder

Wir bekommen einen Brief vom Landesfürsten, pardon, Ministerpräsidenten. Höchstpersönlich versteht sich. Warum bekommen wir sowas? Kann man sich ja fragen. Da schreibt der Herr Ministerpräsident, dass er uns zu unseren zwei neuen Hausbewohnern gratuliert – höchstpersönlich versteht sich. Bin ja mal gespannt, man sollte sich die Mühe machen dem Herrn zu antworten… Naja. Schade, dass die Zeit doch etwas knapp ist.

Ich mache es mal auf diesem Wege, quasi öffentlich, vielleicht erreicht ihn die Botschaft ja – eines Tages.

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,

offensichtlich haben Sie Gefallen an der südwestlichsten Ecke ihres Landes gefunden. Neulich der Besuch im Milka Werk und nun ihr Schreiben an uns in die Baumgartnerstraße. Herzlichen Dank für Ihre Mühen. Allerdings, so entsteht in mir der Eindruck, geht Ihr Schreiben etwas an der Sache vorbei. Ich habe ihren Schrieb zwar nicht gelesen, dazu fehlt mir momentan die Zeit, er ist auch erstaunlich länglich geworden. „Warum schreibt uns der Herr Ministerpräsident so einen Brief?“ so habe ich mich gefragt. Er interessiert sich ja sonst auch nicht für unsere Belange. Nur einmal zwei Beispiele:

Unsere Kinder werden irgendwann die Schule besuchen müssen, denn im Reich herrscht immer noch die Schulpflicht, ein Relikt aus dem vorvorigen Jahrhundert. Nur mit der freien Schulwahl, da hapert es noch. Ein Schelm, wer sich überhaupt etwas dabei denkt … Wenn wir als Eltern für unsere Kinder eine bessere Bildung haben wollen als dies das staatliche System vorsieht, so müssen wir ordentlich in die Tasche greifen. Chancengleichheit???

In der Landeshauptstadt sind Sie gerade dabei ein paar Milliarden Euro im Boden zu verbuddeln. – Haben Sie uns gefragt ob dies im Sinne unserer Kinder ist? Ich glaube kaum, dass Sie dies entscheiden können.

Nun verschleudern Sie das Porto der Landeskasse, um Papier in der Gegend herum zu schicken. Papier, was bedruckt ist mit einem Serienbrief, getextet von Wahlstrategen, Psychologen oder anderen Fachleuten. 89.700 Kinder wurden in Baden-Württemberg 2009 geboren. Wenn man die Kosten für ihre Aktion auf etwa 2 Euro pro Stück schätzt (Porto, Briefetexter, Versand, Verwaltung), so verschleudern Sie damit 180.000 Euro pro Jahr. Haben Sie uns gefragt?

Der Sinn ihrer Aktion: Fang nach Wählerstimmen. Auf Wählerkosten. Muss einer nichtmal studiert haben um das zu durchschauen. In Zeiten geringer Popularität ist jedes Mittel recht, auch die doch recht emotionale Phase einer Geburt.

Herr Ministerpräsident, gestatten Sie: lassen Sie diesen Unfug einfach. Führen Sie das Geld sinnvolleren Projekten zu, das hilft vielleicht sogar ihrer Popularität.

Für die restliche Zeit, die Sie noch auf dem Chefsessel in Stuttgart sitzen, wünsche ich Ihnen bessere Berater und Strategen sowie etwas mehr Einsicht in die wirklichen Verhältnisse dieses Landes und Verständnis für die Menschen die hier wohnen.

Einen herzlichen Gruß aus der Südwestecke.

von wolfgang

Wochenrückblick

8. Oktober 2010 in Allgemein

Kein Tag, der nicht ereignisreich und erlebnisreich ist.

Ich komm‘ ja gar nicht dazu …. herzlichen, aber ganz herzlichen Dank an alle und für alle, die, ja … die so liebe Sachen für Jonathan und Samson besorgen. Es fehlt wirklich an gar nichts. Und das noch viel schönere: es ist (fast) nichts überflüssiges, kein Quatsch dabei. Also wenn ihr mal eine Idee sucht, das ihr kleinen Kindern und deren Eltern schenken könnt, dann müsstet ihr euch nur mal durch den Geschenkehaufen für Samson und Jonathan wühlen. Von schönen Strampelanzügen in diversen Größen, Wiegenlieder-CD, handgemachten Schuhen bis zu ganz lieben Grußkarten.

Lustige Geschichten aus der Behördenwelt gibt es auch noch. Ich hatte dummerweise zur Geburt keine Geburtsurkunde von mir parat, hätte mir vermutlich auch nicht viel genutzt. Um nun an die Geburtsurkunden für die Kinder und die Bescheinigungen für die Krankenkasse zu kommen, sind verschiedene Hürden zu nehmen. Soll mir keiner behaupten, dass unser Staat nicht gründlich arbeitet und top durchorganisiert ist. Also die erste Info war: Termin beim Standesamt machen und Geburtsurkunde des Vaters mitbringen und alles wird gut. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Könnte ja jeder kommen … Also die Mutter muss auch einverstanden sein damit, der Termin muss also gemeinsam gemacht werden. Nur … wie soll sowas gehen bei ganz kleinen Zwillingen? Diese Frage habe ich in einer lustigen Mail an das entsprechende Amt gestellt. Die Antwort war ebenso knapp wie frappierend: Bitte setzen Sie sich mit uns in Verbindung, wir sind telefonisch erreichbar. Mehrere Versuche diesbezüglich schlugen fehl.

Schließlich kam die erlösende Botschaft: die Erklärung des Vaters und der Mutter kann auch getrennt abgegeben werden. Ich habe dann doch jemanden telefonisch erreicht. Auf meinen vorsichtigen Hinweis, dass man als Eltern auch noch andere Dinge zu tun hat als sich den Behördenkram um die Ohren zu schlagen erhielt ich die passende Antwort: „da können wir ja auch nichts dafür dass Sie nicht verheiratet sind!“ … ob sie bei den geschätzten 5-10% der Kuckuckskinder auch so gründlich sind???

Nach weiteren Telefonaten habe ich dann rausbekommen: es ist ganz sinnlos einen Termin auf dem Amt zu vereinbaren, denn warten muss man eh. Naja, dann kann man ja auch kommen wenn es grade mit den Kindern passt.

Haben wir dann auch gemacht, Donnerstagnachmittag, bei schönstem Herbstsonnenschein. Das Gebäude gleicht einem alten Schloss und innen scheinen auch noch die Geister zu spuken. Die Prozedur begann damit, dass wir höchstamtlich beglückwünscht wurden… Der Wortlaut hätte auch heißen können: „Heute werden zwei potentielle Steuerzahler beurkundet.“ Wir waren dann doch noch eine halbe Stunde bei der Frau im Zimmer gesessen, ließen uns beleeren, sahen ihr beim Stempeln und Umhersortieren der Dokumente zu und erteilten Auskünfte. Die meiste Zeit taten wir aber lieber so als würden wir sie nicht in ihrer Tätigkeit stören. Und verließen schließlich das Lokal mit einem Stapel Papier. Na, da sind wir nun aber froh, dass die zwei nun auch höchstoffiziell zwei Elternteile haben. Selbstverständlich scheint dies nicht zu sein.

Achja – zu Mittag gegessen haben wir heute auch. Und hatten einen Klavierstimmer mit am Tisch. Das war sehr schön, wir haben dies sehr genossen. Wenn nun die Stimmung so lange hält wie die vorige Stimmung, werden die Zwerge auch noch was davon haben.

Gesternabend habe ich interessantes über Milch erfahren. Kurz und knapp: wenn die Milch von Hand in saubere Gefäße gemolken wird ist es Quatsch sie zu erhitzen. Etwas ausführlicher: „böse“ Keime kommen in die Milch, wenn sie durch technische Anlagen läuft. Denn es gibt keine Anlage, die absolut sauber gehalten werden kann. Deswegen werden solche Anlagen gelegentlich mit scharfer Chemie „gereinigt“, was aber eben auch das Problem wörtlich nicht im Keim erstickt. Die Milch an sich, direkt aus der Kuh hat die meisten Inhaltsstoffe und ist daher für Säuglinge zu bevorzugen. Wenn man denn solche bekommt. Wir haben das Glück. Wasser sollte dagegen stets abgekocht verwendet werden. Aus dem bekannten Grunde. Dies haben die Kinder offensichtlich gerochen. Seit Donnerstagnacht haben sie ordentlich Appetit entwickelt.

Donnerstag: seit zwei Wochen sind wir nun zu zehnt und die jüngsten sind nun einen Monat.

Ganz feine Sachen gibt es grade auf dem Markt …

Bettina und Wipke sind zum Herbsten bei Hansjörg und bringen viele feine Sachen mit. Trauben werden gekeltert und im Keller gibt es einen kleinen Kartoffelvorrat.

Gelegentlich wird das Klavier nun wieder gespielt, manchmal leise, manchmal hörbar.

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