Silvia und Madeleine machen mit dem Tandem einen kleinen Ausflug, Anne-Christin, Samson und Jonathan sind auch dabei. Währenddessen wird eine Linde geschnitten, die andere hatte schon heutevormittag einen Friseurtermin. Das ist leider hin und wieder, so etwa alle fünf Jahre nötig. Die Äste würden sonst zu schwer werden und könnten abbrechen und den ganzen Baum beschädigen. Außerdem werden die Äste dann so groß und schwer, dass sie kaum noch abzuschneiden wären. Was uns noch fehlt, ist ein Baumspezialist, der uns über die Pflege der Bäume genauere Auskünfte geben kann. So sind unsere Maßnahmen möglicherweise etwas laienhaft. Die Äste können wir gut im Bus verstauen und zum Bühler fahren.
Auf dem Rückweg fahren wir gleich noch bei Marlen und Martin vorbei. Dort steht noch eine wunderschöne Eckbank aus Eiche. Also die Bank ist wirklich schön. Und sie ist zu haben. Wer eine solche Eckbank haben möchte, darf sich gerne bei uns melden. Die Eckbank misst 183 x 133 cm, hat eine Gesamthöhe von 85 cm und eine Tiefe von 59 cm. Die Sitzbänke lassen sich aufklappen und darunter befindet sich Stauraum. Es ist eine sehr schöne Meisterarbeit aus den 50er Jahren, sehr gut erhalten.
Wer gerne Schichtsalat mag: in unserem Kühlschrank gibt es eine große Schachtel voll, darf gerne vorbei kommen und diesen Schichtsalat verspeisen oder mitnehmen. Er besteht aus Lauch, Mais, Schinkenstückchen, Ananas, Äpfel und Miraclewip. Guten Appetit.
Am Freitag haben wir schnelles Internet bekommen. Vier Männer von der Telefongesellschaft haben ein kleines dünnes weißes Lichtleiterkabel durchs Haus verlegt. Unten vom Keller bis oben ins Dachgeschoss. Wer nicht allzuviel von Telefongesellschaften hält, befindet sich in guter Gesellschaft. Die vier Handwerker haben aber eine super Arbeit abgeliefert und die neue Installation läuft tadellos. Also mal einen herzlichen Dank an Ralf, Hermann, Herbert und den vierten Namen habe ich leider vergessen.
Bezüglich der Bewohnersuche hat sich noch nichts Neues ergeben, auch keine Anfragen. Das ist für mich insofern erstaunlich, als dass man hier mit Komfort und Niveau wohnen kann, nicht allzuviel Miete bezahlt verglichen mit ähnlich komfortablen und niveauvollen Wohnungen und noch sehr sehr viel mehr erleben kann und Möglichkeiten hat. Das bleibt für mich wohl ein Rätsel. Einerseits wird in den Medien und von vielen Menschen gejammert, dass es zu wenig „bezahlbaren“ Wohnraum gibt, wenn ein solcher angeboten wird, gibt es aber kaum InteressentInnen. Ich meine damit Menschen, die voraussichtlich auch in der Lage sind ein Stück weit am Gemeinschaftsleben teilzunehmen, vielleicht einmal in der Woche Lust haben etwas zu kochen, lieber mit anderen Menschen zusammen frühstücken und viel über sich und die Welt lernen wollen. Auch Verantwortung übernehmen wollen und können für sich, die Gemeinschaftsräume und die Gemeinschaft. Wir haben viele, wirklich sehr viele Anfragen von Menschen in Not. Entweder weil ihnen die Wohnung gekündigt wurde oder weil sie aus anderen Gründen „dringend“ eine neue „billige“ Wohnung brauchen. Das sind natürlich ernst zu nehmende Argumente. Wir sind aber kein Wohnheim, auch ist es nicht unser primäres Ziel „billig“ zu sein. Die Grundlage sollte tatsächlich die Motivation sein etwas im eigenen Leben ändern zu wollen. Das versuchen wir dann in den Bewerbungsgesprächen herauszufinden. Dass dies mitunter sehr gut funktioniert, zeigt die Erfahrung aus mehr als zwölf Jahren mit vielen Menschen aus den unterschiedlichsten Berufen und Lebenssituationen, die hier bisher eine zeitlang ein Zuhause finden konnten und zu denen teilweise über viele Jahre weiterhin eine Verbindung bestehen bleibt. Alle, die glauben hier eine kommunistische, linke, esotherische, religiöse, politische, feministische, biovegane, extracoole oder sonstwie eingestellte Gemeinschaft finden, muss ich enttäuschen. Wir sind eher normal und jeder kann seinen privaten Hobbies nachgehen wie er will – selbstverständlich auch auf einem der genannten Felder. – Also … bitte anfragen!
Weitere Impressionen des Tages …
Was fehlt: Feiner Apfelkuchen!, toll, dass wir das heute mit den Linden geschafft haben.