Du durchsuchst das Archiv für 2017 September.

von wolfgang

Energie- und Ressourcenverbrauch im GW-Haus

25. September 2017 in Allgemein

Strom:
2008: 5435,0 kWh
2009: 5478,0 kWh
2010: 6283,0 kWh
2011: 5555,0 kWh (357 Tage)
2012: 5089,0 kWh (388 Tage)
2013: 5040,0 kWh (344 Tage)
2014: 5927,0 kWh (399 Tage = 15,85 kWh/Tag) = + 1,38%
2015: 5634,0 kWh (15,44 kWh/Tag)
2016: 5552,0 kWh (15,21 kWh/Tag)

Wasser:
2008: 242 m³
2009: 186 m³
2010: 245 m³
2011: 249 m³
2012: 202 m³
2013: 244 m³
2014: 303 m³
2015: 336 m³ (373 Tage) +10,8% – wieder Rekord
2016: 320 m³ (361 Tage)

Gas:
2002 – 41707 kwh
2003 – 44913 kwh
2004 – 51562 kwh
2005 – 43632 kwh
2006 – 43684 kwh
2007 – 30371 kwh
2008 – 33546 kWh
2009 – 28893 kWh
2010 – 37778 kWh
2011 – 27547 kWh (367 Tage)
2012 – 27632 kWh (350 Tage)
2013 – 34030 kWh (368 Tage)
2014 – 24360 kWh (368 Tage)
2015 – 33834 kWh (+37%) (373 Tage) = 90,707 kWh pro Tag
2016 – 32461 kWh (361 Tage) = 89,919 kWh pro Tag ca. -1%

Hier seht ihr den Ressourcenverbrauch an Strom, Wasser und Gas der GW21. Auffällig ist dabei, dass sich sowohl der Gasverbrauch als auch der Stromverbrauch pro Person deutlich unter dem Verbrauch eines gewöhnlichen 1-Personen-Haushalts bewegen. Das ist insofern bemerkenswert, als dass es im gw21-Haus gefühlt einen höheren Komfort an Raum und Möglichkeiten im Vergleich zum 1-Personen-Haushalt gibt. Dennoch stellt sich natürlich manchmal die Frage: wer lüftet wie viel, wer verbraucht mehr oder weniger Energie oder Wasser … – das sind elementare und wichtige Fragen, die uns durchaus beschäftigen dürfen. Wir sollten uns aber vor schnellen Schlüssen hüten. So berechnen wir beispielsweise die Nebenkosten für Heizung pro Kopf und nicht pro individuell bewohnter Zimmergröße. Nun könnte man auf die Idee kommen, dass das ja ungerecht ist. Ja, es ist ungerecht. Aber ist es nicht auch ungerecht, dass jemand, der ein größeres Zimmer bewohnt, sich öfters in diesem Zimmer aufhält, jemand, der ein kleineres Zimmer bewohnt sich öfters im Gemeinschaftsraum aufhält und dort „die Luft verbraucht“ und die Miete abwohnt, die zum größeren Teil von den anderen Bewohnern getragen wird? Gemeinsam Wohnen, um dies hier auch einmal aufzuschreiben, ist ungerecht. Damit müssen wir leben. Vielleicht duscht jemand öfter oder länger oder heißer als ein anderer Bewohner, ein anderer Bewohner hat öfters das Licht an, wieder einer lässt die Waschmaschine öfters laufen. Wir müssen – ääääh pardon – wir dürfen uns so, ganz im alltäglichen Alltag daran gewöhnen, dass das Leben ungerecht ist. Wir können es nicht kontrollieren und wir wollen es nicht kontrollieren, denn das wäre ja die Hölle. Es darf sich jeder seine eigene Komfortzone suchen – und jetzt kommt vielleicht das Wesentliche daran – und sich seiner Verantwortung bewusst sein. Bei neun Menschen ist es natürlich so, dass wenn ich das Wasser in der Dusche länger laufen lasse, ich rechnerisch und theoretisch nur ein Neuntel davon selbst bezahle. Also kann ich ja ruhig etwas mehr Wasser verbrauchen … – so könnte man denken. Muss man aber nicht. Insgesamt, so kann man bei dieser Aufstellung über die Jahre sagen, bleiben die Werte allesamt im Rahmen. Würde der „ist mir egal, die anderen bezahlen ja“-Effekt sich durchsetzen, wäre der Verbrauch sicher deutlich höher.
Natürlich gibt es Schwankungen. Diese sind teilweise wetterbedingt. In einem strengen Winter wird natürlich mehr geheizt. Laut Klimafaktortabelle machen die Schwankungen hier etwa 10% aus. Wenn im Gemeinschaftsraum öfter mal der Holzofen angemacht wird und dafür die Heizung aus bleibt, ist die Wirkung auf den Gasverbrauch deutlich messbar (z.B. im Winter 2013/2014), wobei der Holzverbrauch hier nicht aufgeführt wird.
Auch noch anzumerken ist, dass es in den Bewohnerzimmern überall moderne Fenster mit Schall- und Wärmeschutz gibt, im Gemeinschaftsraum derzeit (aus verschiedenen Gründen) noch nicht. Die Investition in neue Fenster wäre energetisch mit Einschränkungen sinnvoll, würde sich aber auch frühestens in zwanzig Jahren rechnen. Wir versuchen hier ein Stück weit mit Augenmaß und gesundem Menschenverstand zu entscheiden.
Die öffentliche Wohnraumförderung war mal hier bezüglich Sanierungsförderung und energetischer Beratung. Sie würden 10% fördern, wenn wir eine neue Haustür, neue Fenster im 1. OG und eine Kellerdeckendämmung einbauen würden. Das Problem dabei ist, dass sich die Maßnahmen in der Summe energetisch selbst mit einer 10% Förderung nicht amortisieren würden. Schade eigentlich.
Noch zwei Zahlen zum Schluss. 2010 haben wir das Dach umgebaut, die Dachflächenfenster durch Gauben ersetzt und eine solarthermische Anlage mit Vakuumröhren installiert. Der durchschnittliche jährliche Gasverbrauch in den Jahren 2002 bis 2010 betrug 39565 kWh, in den Jahren 2011 bis 2016 betrug der Vergleichsverbrauch 29977 kWh. Die Wirkung einer solchen Anlage ist damit messbar, in der Praxis aber nicht rentabel.

Zur Werkzeugleiste springen