Heute ist Halbjahresgeburtstag! Herzlichen Glückwunsch Jonathan und Samson! Noch konntet ihr keine Geschenke selbst auspacken. Dennoch gibt es Geschenke … Ihr habt neue Betten bekommen. Und das ist eine Geschichte Wert.
Vor etwa zwei Monaten haben Eure Eltern überlegt, dass ihr ja doch bald mal aus der Wiege raus wachst und Betten braucht. In der E-Bucht war die Auswahl nicht so besonders attraktiv. Schließlich wollten wir für Euch ja bisschen ordentliche Betten haben und nicht so Papp- oder Plastikdinger. Der örtliche Babyladen hatte grade keine da, also habe ich im Internet gesucht. Die Firma Baby Walz hatte welche im Sortiment. Die Anfrage ergab: ja, sie geben Zwillingsrabatt und ich kann die Betten auch Online bestellen. Sie würden ohnehin über das Zentrallager ausgeliefert. So habe ich am 31. Januar die Bestellmail rausgeschickt. Als Zahlungsmöglichkeit gab die Firma Baby Walz unter anderem Abbuchung an. Unkompliziert für mich, also habe ich diese Zahlungsmöglichkeit gewählt. Lieferzeit sollte etwa drei Wochen sein. Naja, zähneknirschend ja.
Am 1. Februar schrieb dann der Herr M.:
Wir haben Ihnen den Mehrlingsrabatt eingetragen. Hierzu erhalten Sie noch Post von uns.
Ihre Bestellung wurde aufgenommen und er Rabatt berücksichtigt. Die Lieferzeit beträgt ca. 3 Wochen, da dieser
Artikel direkt vom Lieferant versendet wird.
Wir lassen den Betrag von Ihrem Konto abbuchen.
Nach drei Wochen habe ich einmal vorsichtig angefragt: wie sieht es eigentlich mit der Lieferung der Betten aus? Können Sie schon einen Liefertermin angeben?
Es kam dann am 21. Februar folgende Antwort:
Sehr geehrte Frau Bund,
Vielen Dank für Ihre Email.
Wir haben Ihnen am 01.02.2011 einen Brief zugeschickt. In diesem Schreiben haben wir um eine Vorauszahlung gebeten.
Der Brief kam leider an uns zurück. Die Post teilte uns mit, dass die Anschrift unbekannt ist.
Bitte teilen Sie uns dringend ihre korrekte Anschrift mit, damit wir die Zusendung des Briefes neu veranlassen können.
Ich war etwas verwundert, denn Postsendungen kommen bei uns eigentlich recht zuverlässig an. So schrieb ich umgehend zurück:
Sehr geehrte Damen und Herren,
meine Anschrift ist immer noch:
Wolfgang Bund
Baumgartnerstraße 21
79540 Lörrach
Bitte senden Sie mir die Vorauszahlungsnachricht per Email, damit keine weiteren Verzögerungen bei der Lieferung entstehen.
Ich habe dann tatsächlich eine Vorauszahlungsnachricht per Email bekommen und unmittelbar den Betrag überwiesen. Über den bisherigen Ablauf der Bestellung habe ich eine etwas unmutige Mail an den Lieferanten geschickt.
Am 22. Februar bekomme ich dann diese Mail:
Sehr geehrter Herr Bund,
vielen Dank für Ihre E-Mail.
Ihre Verärgerung können wir verstehen.
Kurze Erklärung zu unserem Sachverhalt:
Wir haben Ihnen am 01.02.2011 zwei Briefe an folgende Anschrift zugesandt: Im Baumgarten 21 in 79541 Lörrach, Herrn Wolfgang Bund.
Den ersten erhielten wir am 04.02.2011, den zweiten am 11.02.2011 von der Post zurück. Auf beiden Umschlägen war
vermerkt das der Empfänger unter diese Anschrift unbekannt/unbekannt verzogen ist.
Leider werden diese Briefumschläge nicht archiviert sondern vernichtet. Uns liegt somit nichts vor das wir Ihnen zusenden
können.
Sie hatten angegeben das auf dem Straßenschild “ Baumgartnerstraße steht, wir haben aber im Baumgarten 21 angegeben.
Welche Straßenbezeichnung stimmt nun?.
Nachdem ich dann nochmals unsere Adresse aufgeschrieben habe, war erstmal ein paar Tage Pause. Auf meinen Wunsch bezüglich einer Stellungnahme, weshalb einerseits so ein Durcheinander fabriziert wird und andererseits bei einer laufenden Bestellung eine postalische Rücksendung einfach nicht weiter bearbeitet wird, erhielt ich dann nur noch den üblichen Autoresponse …
Sehr geehrte Dame, sehr geehrter Herr,
herzlichen Dank für Ihre E-Mail.
Wir kümmern uns sofort um Ihr Anliegen, sodass Sie in Kürze eine Antwort von uns erhalten.
Falls Sie in der Zwischenzeit eine Rückfrage haben, versenden Sie Ihre E-Mail doch bitte über die Antwortfunktion Ihres E-Mail-Programms. Die in der Betreffzeile angegebene Nummer wird dadurch unverändert übernommen. So können wir Ihre Nachricht direkt zuordnen und Ihnen schnell darauf antworten.
Den kannte ich allerdings schon. Das wurde mir dann irgendwie doch ein wenig zu bunt und ich griff zum Telefon. Soll ja auch schon mal geholfen haben. Ich habe dann eine etwas unmutige Frau L. am Telefon gehabt, die mir die überaus hilfreiche Auskunft gab, dass ich ja eine falsche Adresse angegeben hätte und „… da kann ich auch nichts machen, die Lieferzeit beträgt etwa drei Wochen.“
Am 1. März kam dann folgende Email von Frau D.:
Sehr geehrter Herr Bund,
soeben habe ich Ihren Vorgang auf meinen Schreibtisch bekommen. Ich hatte am 31.1.2011 Ihre E-Mail beantwortet und Ihnen angeboten, dass wir Ihnen die beiden Kinderbetten gerne unter Berücksichtigung des Zwillingsrabattes über unseren Versand liefern. Ihre E-Mail ließ ich bei mir liegen und wartete auf Ihre Rückmeldung – vergebens. Ihre Antwort kam nicht bei mir an sondern ging automatisch direkt an unsere Abteilung „Bonität“. Seitdem ist offenbar einiges „schief gelaufen“ und das tut mir sehr Leid.
Inzwischen läuft Ihre Bestellung und meine Nachfrage soeben bei der Firma Kettler hat ergeben, dass die Betten voraussichtlich Ende dieser Woche verschickt werden. Der Zwillingsrabatt wurde bereits abgezogen und ich habe heute zusätzlich eine Gutschrift über 20,00 EUR gebucht.
Leider haben wir den Versand der Betten nicht selbst in der Hand, weil diese Artikel direkt vom Hersteller versandt werden und nicht bei uns am Lager liegen. Ich hoffe, dass Sie Ihre Ware nunmehr schnell erhalten.
Wenn Sie Fragen haben oder Grund zur Kritik – ich bin gerne für Sie da.
Zwischenzeitlich waren auch die Matratzen da – wir erwarteten also die Betten wirklich. Am 4.3. kam dann wieder Bewegung und Hoffnung in die Bettenbestellung. Frau D. schrieb:
soeben habe ich mit der Firma Kettler telefoniert und gleich anschließend mit der Spedition. Laut Kettler sind Ihre beiden Betten gestern der Spedition übergeben worden. Dort habe ich jetzt die Rufnummer von Frau Liebscher mitgeteilt. Es dürfte also einer nunmehr problemlosen Zustellung in den nächsten Tagen nichts mehr im Wege stehen.
Am selben Tag rief dann die Spedition bei mir an und kündigte die Lieferung für heute (Montag) an. – Dumm, ich hatte versäumt nach der Adresse zu fragen mit der die Sendung unterwegs ist.
Also konnte ich am Wochenende schonmal die Matratzen auspacken und auslüften lassen … oder sollte ich lieber doch nicht? Schlechtes Omen und so? Wir haben noch unsere Späße gemacht.
Da die Sendung heute zwischen 10 und 12 avisiert war, aber in dieser Zeit nicht eingetroffen ist, habe ich bei der Spedition angerufen und nachgefragt wohin die Sendung adressiert ist. „Baumgartnerstraße 21, 79540 Lörrach“ – wao, wir waren fast nicht vom Fenster weg zu bekommen. Irgendwann nachmittags klingelte es dann an der Tür und ein netter LKW Fahrer hatte eine Sendung für uns. Nun dürft ihr raten, was der Fahrer auf seinem Lastwagen aufgeladen hatte …
Zwei Kinderschreibtische. – Na prima, die habe ich dann gleich mal zurückgehen lassen. Nachmittags bin ich dann in den nahegelegenen Babyartikelmarkt gefahren und habe zwei Vollholzbetten gekauft.
Update
Wie ihr sicher schon vermutet habt, ist die Geschichte hier noch nicht zu Ende.
Ich habe Baby Walz dann per Email darüber in Kenntnis gesetzt, dass wir die Betten nicht mehr brauchen, die Mail richtete ich direkt an Frau D., da diese den Vorgang am besten kannte und sich bisher am zuverlässigsten erwiesen hat. Die automatische Antwort war dann eine Urlaubsmeldung von Frau D. Jeden Tag erwartete ich nun nochmals einen Zustellungsversuch oder eine Benachrichtigung der Spedition, das blieb dann allerdings aus.
Am Tage der Rückkunft aus dem Urlaub schrieb mir Frau D. eine sehr verständnisvolle Mail, in der sie ihre Bestürzung zum Ausdruck brachte und versprach die Rücküberweisung der Anzahlung. Das war der 14. März. Ich bedankte mich, denn zwischenzeitlich schliefen Jonathan und Samson ja friedlich in ihren Bettchen und ich musste nicht mehr auf zwei Kinderbetten warten. Zwei Tage später kam dann wiederum eine Nachricht von Frau D.: es war ein Malheur geschehen: da ich ja von Vorauszahlung auf Abbuchung umgestellt wurde, wurde von meinem Konto der Rechnungsbetrag für zwei Kinderbetten abgebucht. Sie wollte aber umgehend dafür sorgen, dass der Betrag wieder zurück überwiesen wird. Kulant, wenn auch von Seiten Baby Walz da kein großer Spielraum war, haben sie mir die 20 Euro extra Gutschrift auch überwiesen.
Mein Schluss aus der ganzen Geschichte: trotz der wirklich fürsorglichen Betreuung durch Frau D. werde ich künftig von einer geschäftlichen Beziehung mit der Firma Baby Walz Abstand nehmen. Man weiß nicht, an welche Pappnase man in so einem Laden gerät. Wenn es anderen Kunden ähnlich geht und die Firma bei jeder Bestellung 50 Euro drauflegt, könnte es durchaus sein, dass dem Unternehmen bald ein ähnliches Schicksal droht wie dem ehemaligen Großversandhaus aus Fürth …