Der neueste Flaschentrick
6. November 2010 in Kinder
Um einmal etwas unspektakuläreres als offene Briefe zu schreiben, was aber nicht weniger zu bedeuten hat für uns und vielleicht sogar die Menschheit, schreibe ich hier meinen neuesten Flaschentrick.
Die Sache ist nämlich so, dass ich hin und wieder ziemlich schnell eine Flasche für Samson oder Jonathan brauche. Bisher habe ich die angemischte Milch immer aus dem Kühlschrank geholt und dann im Turbowasserkocher gewärmt. Geht zwar, hat aber zwei gravierende Nachteile: es dauert doch ein paar Sekunden bis die Flasche von Kühlschranktemperatur auf Körpertemperatur gebracht ist und, was fast noch gravierender ist, man kann es schlecht abschätzen, wann exakt die richtige Temperatur erricht ist.
Ein weiterer Nachteil ist der doch etwas erhöhte CO2-Verbrauch bis der Wasserkocher auf Touren ist. Ich hatte das zwar insofern bereits optimiert, dass ich das kochende Wasser anschließend in eine Thermoskanne gefüllt habe. Dies habe ich dann bei der nächsten Flasche wieder in den Wasserkocher geschüttet.
In einem einschlägigen Internettippforum habe ich was gelesen von einer Mikrowelle. Da kann man nämlich dann exakt sagen bei welcher Trinkmenge man die Mikrowelle wie lange einschalten muss bis die gewünschte Temperatur erreicht ist. Zum einen haben wir keine Mikrowelle und zum anderen brauchen wir keine.
Nun ist mir letzte Nacht folgender Trick eingefallen – ihr ahnt es schon … Ich mische einfach nicht die ganze Wassermenge in den Ansatz. Dann muss ich nur noch die kalte Mischung mit dem heißen Wasser aufgießen. Wenn die Mengen stimmen, hat die Mischung genau die richtige Temperatur.
Die Rechnung dafür war (für meine bescheidenen Rechenkünste) etwas schwierig. Also wieviel Wasser muss ich nun in die Mischung schütten, damit ich nachher das richtige Verhältnis von kalter Mischung und heißem Wasser usw. Ich habe es dann ein wenig experimentell ausgerechnet, also auf einen Näherungswert gebracht. Diese Mischung geht nun ungefähr so:
Man nehme 103 g von Pulver und mische mit 400 ml Wasser. Diese Mischung kommt in den Kühlschrank. Dieser steht bei uns auf respektablen 4 °C. Die Flasche steht in der Tür, ich rechne mal, dass es ungefähr 5 °C dort hat. Wenn ich das Wasser aus dem Wasserkocher nehme, dann hat es auch keine 100 °C mehr. Ich rechne mal ungefähr mit 95 °C. Also muss ich nun 78 ml von der 5° kalten Mischung mit 47 ml heißem Wasser aufgießen und erhalte eine etwa 38 °C warme fertige Flasche. Ich muss nur noch ganz wenig Wasser im Wasserkocher aufkochen.
Die erste Flasche ist nun gemacht und den Babies gefüttert. Sie schlafen nun prächtig.
Ich kann diese Methode empfehlen. Ich empfehle aber bei solchen Rechnungen nicht nur genau zu rechnen, sondern mindestens eine Gegenrechnung zu machen. Insbesondere was die Mengen angeht. Schnell ist irgendwo mal was verrechnet und das wäre ziemlich doof, da Säuglinge eine recht exakte Zusammensetzung der Nahrung brauchen.
Am 12. November 2010 sagte wolfgang:
Ein sehr aufmerksamer Leser hat gefragt, ob unsere Kinder denn nicht gestillt werden. Aber natürlich werden sie gestillt. Allerdings kann es diese oder jene Gründe geben dennoch mit Flaschennahrung zuzufüttern. Dies ist übrigens keine neue Erfindung, sondern wurde bereits zu früheren Zeiten praktiziert, bevor es Fertignahrung gab.
Die Gründe fürs Zufüttern können tatsächlich vielfältig sein. Beispielsweise könnte ein Grund sein die kleinen Mägen und Verdauungsapparate schon frühzeitig an Plastiknahrung zu gewöhnen, quasi Designerfood von Geburt an – man weiß nie zu was das mal gut ist.
Oder die beiden sind eben grade gleichzeitig der Ansicht einen Riesenhunger zu haben – mitten in der Nacht beispielsweise, da geht es mit der Flasche dann etwas schneller.
Oder irgendwelche andere Gründe – müsst Euch eben was ausdenken wenn mal was nicht ganz genau hier erklärt ist.