Untrügliche Anzeichen …
19. April 2013 in Allgemein
Gemeinschaftsleben: eine Herausforderung. Welche Indikatoren gibt es eigentlich, an denen man untrüglich feststellen kann, dass es in einer Gemeinschaft Verbesserungsmöglichkeiten gibt?
Da wäre natürlich zum einen die Kommunikation. Sprechen die Menschen miteinander. Worüber sprechen die Menschen. Aber das ist ja Auslegungssache. Die einen halten Fußball für ein sehr anspruchsvolles Thema, wieder andere unterhalten sich lieber über Politik. Außerdem ist das ja auch recht individuell. Muss ja auch nicht sein, dass alle beim gleichen Thema warm werden.
Heute habe ich mal so einen Indikator gefunden. Bei uns gab’s Kuchen. Eine Nachbarin hatte ihn gebacken und vorbei gebracht. Erst hat ein Stück gefehlt, über Nacht ein halber Kuchen, dann von der Hälfte wieder eine Hälfte und dann davon wieder eine Hälfte. Und nach einem halben Tag lag dann noch ein kleines Stück auf dem Teller. Das lag dann da und lag und lag – ein paar Tage.
Erstmal muss ich ja Dankeschön sagen für den feinen Kuchen. Dann sage ich Dankeschön an die lieben Menschen um mich herum, die das kleine Stück nicht weggeräumt oder weggeworfen haben und den Teller sauber gemacht haben. Damit ist ein wirklich wichtiger Indikator fürs Befinden der Gemeinschaft erhalten geblieben.
Was sagt uns so eine Geschichte? Offensichtlich hat der Kuchen ja nicht so schlecht geschmeckt, sonst wäre nicht über Nacht mal ein halber Kuchen verschwunden. – Was ja an und für sich nichts Schlimmes ist. Aber weshalb verschwindet der Kuchen eigentlich gerne über Nacht? Und weshalb verschwindet dann so ein kleines Stück nicht auch noch über Nacht? Oder am Tage? Viele Rätsel – an einem einzigen Kuchenteller.
Wenn ich jetzt mal eine andere Geschichte erzählen darf, dann ist es diese: eine Nachbarin bringt einen Kuchen. Alle sehen den Kuchen und freuen sich darauf, den Kuchen gemeinsam zu verspeisen. Bei feinem Kaffee und guter Unterhaltung. Es werden Pläne gemacht und wenn wir die Nachbarin sehen, dann sagen wir ihr, wie gut der Kuchen geschmeckt hat und wir bringen ihr Blumen aus dem Garten oder ein Glas selbst gekochte Marmelade. – Und alle würden gerne den Teller spülen auf dem der Kuchen gestanden hat … – so schön kann Gemeinschaft sein.
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