von wolfgang

Von der Haus- und anderer Pflege

22. Juni 2014 in Allgemein

Es sind so punktuelle Dinge die mir so auffallen, jetzt, wo unsere Tage hier gezählt sind. So habe ich gestern mal das Gefrierfach geöffnet und dabei ist mir eingefallen, wie unser anderer Kühlschrank kaputt gegangen ist. Das war nämlich so … also … wenn man das Gefrierfach aufmacht, das hat der ein oder andere vielleicht schonmal bemerkt, dann „dampft“ es so da raus. Dieser Dampf gefriert dann wieder an der Oberkante der Öffnung des Gefrierfaches. Das macht erstmal nicht so viel. Wenn man aber immer und immer wieder das Gefrierfach öffnet, dann gibt das an der Oberkante der Öffnung so eine richtig dicke fette Eisschicht. Das macht die Gefrierschranktür eine zeitlang mit. Irgendwann schließt sie schwer und der gemeine Gefrierschrankbenutzer wendet dann einfach mehr Kraft auf, um die Tür zu schließen. So lange, bis … „knack“ irgendwo ein Scharnier nicht mehr mitmacht. Dann am besten auch nichts sagen … und das „Unglück“ nimmt seinen Lauf. Die Temperatur im Gefrierfach steigt, da es nicht mehr richtig schließt. Der Kälteapparat versucht die Temperatur wieder runter zu bekommen und läuft und läuf und läuft … heiß. Plötzlich kehrt sich das Prinzip Kühlschrank um und es wird ein Wärmeschrank. Ob es dann sinnvoll ist ein solches Gerät wieder zu reparieren, weiß ich leider nicht. Unser letzter Kühlschrank hatte ja schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Aber man kann das auch mit einem ziemlich neuen Gerät hin bekommen. Deswegen hier mal der Tipp des Tages: das Gefrierfach regelmäßig (!), am besten zweimal jährlich komplett abtauen. Oder, wenn man das aus diesem oder jenem Grunde vergessen hat und merkt, dass die Gefrierfachtür schwer schließt, die Eisschicht an der Oberkante der Gefrierfachöffnung entfernen. Hauspflege eben.

Ich müsste darüber eigentlich eine ganze Anleitung schreiben. Hier jetzt mal nur Stichworte …
– An den Regenrinnenfallrohren an der Kreuzstraße mindestens einmal jährlich die Siebe reinigen, am besten im Herbst vor dem ersten Frost
– Das Ablaufrohr für die Entwässerung des Dachs über dem Eingang regelmäßig reinigen
– Die Heizung im Frühjahr ausschalten und im Herbst wieder einschalten. Anfang Oktober ist normalerweise der richtige Zeitpunkt um die Heizung einzuschalten
– Dabei den Heizkreislauf für die Kellerheizkörper im Frühling aufdrehen und im Herbst wieder zu drehen
– Regelmäßig die Heizung kontrollieren und gegebenenfalls Wasser nachfüllen
– Den Druck in der Solaranlage kontrollieren, gegebenenfalls Frostschutz nachpumpen
– im Herbst das Außenwasser abstellen
– wenn die Regentonne voll ist, die Rinne einklappen (wichtig!)
– mindestens außen um das Grundstück rum das Grünzeug wegschneiden wenn es in die Straße wächst
usw.

Was macht man eigentlich, wenn der Bauer zu einem sagt „dort oben sind die Kirschen reif, die könnt ihr holen …“. Also da gibt es ja verschiedene Strategien. Die eine ist: zum Baum laufen, ein paar Kirschen in den Mund stecken und sagen „vom Baum schmecken sie einfach am besten“. Etwas sprachlos waren wir, als der Bauer erzählt hat, dass neulich Leute dagewesen wären und gesagt haben „sowas essen wir nicht“. Eine andere Stratgie wäre, ein paar Kirschen zu essen und dann noch ein paar mitzunehmen. Es ist anzumerken, dass es dieses Jahr ein richtiges Kirschenjahr ist, das heißt es gibt sehr sehr viele Kirschen. Anzumerken ist zudem noch, dass der Bauer selbst gar nicht in der Lage ist die Kirschen zu ernten, da ihm die Vermarktungswege fehlen. Den Baum abernten geht nicht, denn dann hätten wir ja viel zu viel Kirschen. Ich schätze mal, dass auf dem Baum gut und gerne zwischen 250 und 500 Kilo Kirschen hängen. Es handelt sich in diesem Falle um Süßkirschen, nicht allzu groß. Süßkirschen, auch das lernt man erst so im Laufe der Zeit eignen sich nicht dazu eingekocht zu werden. Sie gelieren schlecht und schmecken eingekocht tatsächlich nur ein wenig langweilig süß. Es fehlt ihnen die Säure. Also haben wir mal geernten. Wieviel, weiß ich leider nicht. Irgendwo zwischen sechs und acht Kilo schätze ich. Ooooh, was macht man denn mit so vielen Kirschen? Naja, fangen wir mal an. Ein Kilo haben Jan und Theresia mitgenommen. Drei Kilo haben wir zu einem Kirschkuchen verarbeitet, nachdem wir sie entsteint haben. Dabei sind etwa insgesamt 1 Kilo Steine und Kirschsaft angefallen. Und ein guter Rest ist jetzt noch da, um vielleicht morgen zu einem lecker Kirschquark verarbeitet zu werden. Und die beste Geschichte kommt doch zum Schluss. Natürlich hat der Bauer ein ordentliches Stück Kuchen bekommen, wofür wir mit vier feinsten Kalbsbratwürsten belohnt wurden. So feine Kalbsbratwürste, dass man die nicht gegen Geld kaufen kann.

Nun erwarten wir die Sauerkirschernte.

Ich weiß zwar noch gar nicht so grundsätzlich wie es mit diesem Blog hier weitergeht. Es ist ja dann doch mehr so eine Art von persönlichem Tagebuch geworden und das kann ich dann in dieser Form an dieser Adresse nicht wirklich fortsetzen. Dass jemand anders hier der Blogmaster wird, ist eher unwahrscheinlich. Ich würde, falls weiterhin Interesse zur Dokumentation besteht, empfehlen einen blogspot Blog zu eröffnen. Dennoch bin ich grade in Verhandlung mit dem Hoster das Hosting umzustellen. Es gibt grade ein tolles Angebot für ein SSD Hosting, da würde bedeuten, dass möglicherweise auch alles ein bisschen schneller ausgeliefert wird. Also nicht wundern, es kann dann auch sein, dass der Blog hier mal ein oder zwei Tage offline ist oder durcheinander kommt. Ich versuche es aber zu vermeiden.

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von wolfgang

Last call – Aufruf!

20. Juni 2014 in Allgemein

In den letzten zwölf Jahren sind immer wieder von Mitbewohnern diverse Dinge hier geblieben. Von den meisten hier stehen gelassenen Sachen wissen wir nicht von wem sie sind. Daher kommt jetzt hier der letzte und allerletzte Aufruf … Wer hier noch Sachen hat an denen sein Herz hängt, der ist aufgerufen diese Dinge bis 25. August hier abzuholen. Wir können ansonsten keine Gewähr übernehmen, dass die Sachen auch später noch hier sind.

Bevor jetzt ein Aufschrei durch die ehemalige Bewohnerschar geht. Das ist keine böse Absicht oder eine üble Laune von mir. Es sind aber so viele Sachen, dass ich tatsächlich keinen Überblick mehr darüber habe wem welches Paar Ski gehört oder ein Küchengerät. Viele Dinge wurden quasi dem Haus überlassen. Und irgendwie müssen wir hier ja auch wieder Platz schaffen für die Dinge, die die neuen Mitbewohner mitbringen. Ansonsten ist das Haus eines Tages voll von Dingen die niemandem gehören. Es ist natürlich auch nicht so, dass wir nach dem 25. August alles wegwerfen was nicht jemandem gehört. Aber es kann eben dann doch sein, dass das ein oder andere Teil entweder mit nach Tressow geht oder eine andere Verwendung findet. Ich würde natürlich auch gerne eine Liste von allen herren- oder damenlosen Dingen fertigen, alleine es geht nicht, da ich es von vielen Sachen auch nicht weiß. Leider. Umso wichtiger wäre es, wenn alle künftigen BewohnerInnen ihre Sachen, die irgendwo in der Gemeinschaft verkehren kennzeichnen. Dann fällt sowas natürlich sehr viel leichter.

von wolfgang

Noch ein Kalenderblatt

1. Juni 2014 in Allgemein

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Zwei sind es noch bis zur Abreise. Der Leser mag es mir nachsehen, dass ich hier nun schon wieder vom Umzug anfange. Es ist eben das Thema, welches mich am meisten beschäftigt. Heute war Garage aufräumen dran. Puuuuuh – da sind Sachen raus gekommen. Natürlich frage ich mich da, weshalb gerade wir jetzt das Zeug aufräumen, was Generationen von Mitbewohnern hier mal „entsorgt“ hat. Es ist nicht wirklich viel, aber jedes Ding muss in die Hand genommen werden, überlegt, ob es in die Flohmarktkiste, zum Recyclinghof, zum Sondermüll, ins Umzugsgut oder sonstwohin kommt. Anne-Christins unermüdlicher Eifer hilft. Nachmittags ist die Garage wieder eingeräumt – und oooh Wunder – es ist viiiel mehr Platz drin.

Wir haben abzugeben … ca. 18 Haken aus Kupfer für Schneefanggitter. Die sind beim Dachumbau übrig geblieben. Preis: Verhandlungssache. Neu kostet so ein Haken zwischen 20 und 25 Euro. Das passende Schneefanggitter gibt es auch dazu.

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Gestern war Kindergeburtstag. Mit Würstchen grillen und Besuch. Ada fährt zum erstenmal Fahrrad. Einfach so. Rahel fing heute ihre neue Arbeitsstelle an. Alles alles Gute Rahel!

Achja von wegen Umzug. Das Haus in der Schlossstraße ist jetzt bewohnt. Ich berichtete ja bereits darüber. Herzlichen Glückwunsch und viel und lange Freude wünschen wir euch!!! Mit ungefähr zwölf Umzugshelfern war für jeden einzelnen nicht allzuviel zu tun und nach gut drei Stunden war das meiste schon geschafft. Nun, wir brauchen nicht ganz so viel, freuen uns aber doch über jede Hand. Am Freitag habe ich den Auftrag für den Umzug vergeben. Daher hier nochmal die Termine: Donnerstag, 28. August ist Schränke abbauen und so viel wie möglich Zeug in die Garage schaffen. Freitag, 29. August ab 8 Uhr ist einladen – auch hier können wir helfende Hände brauchen, sodass wir idealerweise noch vor dem Mittagessen losrollen können. Noch ein ernst gemeinter Scherz am Rande: wer zum Ausladen kommen möchte, ist natürlich herzlich eingeladen. Einen Platz für eine/n MitfahrerIn hätten wir sogar noch frei. Übernachtungsmöglichkeit ist gegeben, Rückreise muss natürlich selber organisiert werden, sollte aber mit Zug, Flugzeug, Mitfahrzentrale, Fernbus (habe ich was vergessen?) kein Problem darstellen. In jedem Falle dürfte die Reise über Hamburg gehen.

Update
Der Platz im Bus nach Tressow war bereits nach einem Tag vergeben. Helfer und HelferInnen können wir natürlich für den 28. und 29. immer noch brauchen.

von wolfgang

Man nehme …

26. Mai 2014 in Allgemein

für 40 Personen …

11 Kilo Zwiebeln, 8 Knollen Knoblauch, 3 Kilo Mehl, 12 Kilo Rindfleisch, 4 Hühnchen, 40 Eier, 3 Kilo Spinat, Gewürze, Speiseöl usw.

Was unsere Küche mitunter erleben darf, dürfte tatsächlich Seltenheitswert haben. Wir staunen ja selbst hin und wieder was dort alles erdacht und von kundigen Händen vollbracht wird. Am Samstag durften wir einen praktischen Einblick in die Zubereitung eines größeren Mahls nehmen. Die genauen Rezepturen blieben uns natürlich verborgen. Wir durften als Küchenhelfer Zwiebeln und Knoblauch schälen und klein schneiden, Fleisch schneiden und in den Töpfen rühren. Und immer mal wieder kosten wie es köstlich schmeckt. Wir befinden uns, das muss ich vielleicht doch noch erwähnen, in der äthiopischen Küche. Anlass hierzu war ein 50ster Geburtstag. Hier nachträglich nochmal alles alles Gute und vielen Dank für den wunderbaren Nachmittag.

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Es sind zwar noch drei Monate, aber die Planung geht schonmal ein Stückchen weiter. Wir haben schonmal Parkett für zwei Zimmer eingekauft. Das steht jetzt oben im Dachgeschoss und wartet darauf verarbeitet zu werden …

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Exakt 3360 Parketthölzchen wollen teilweise zugesägt und schön nebeneinander auf den Boden geklebt werden. Das geht los, sobald wir Platz dafür haben, also irgendwann im August.

Derzeit sieht die Planung vor, dass wir in der zweiten Augusthälfte nochmal zum Recyclinghof fahren, vielleicht sogar mehrfach. Den Rest schön sauber in Kartons und Kisten packen und dann – jetzt kommts – am 28. August zur Verladung bereit stellen. Dann am 29. August, sobald das entsprechende Lastauto hier parkt, den ganzen Kram ins Lastauto einladen und dann uns möglichst bald, idealerweise sogar vor dem Mittagessen, auf die Reise begeben. Da haben wir dann die Strecke von etwa 920 Kilometer Autobahn und fünf Kilometer anderer Straße vor uns. Am anderen Tag kommt nämlich schon just jenes Lastauto in Tressow an und will ausgeladen werden. Also – für all diejenigen, die zwar zwischen den Zeilen lesen können, aber gerne noch einen richtigen Text lesen, hier schonmal die Einladung: sowohl am Donnerstag, den 28. August als auch am 29. August können wir ein paar helfende Hände brauchen. Es gibt jede Menge zu tun: mit den Kindern auf den Spielplatz gehen, Möbel abbauen, Sachen runter tragen und natürlich obligatorisch – den Keller leer zu trinken. Ein bisschen Abschied muss ja wohl doch auch sein. Für die, die es nicht erwarten können: es sind noch 95 mal schlafen.

von wolfgang

Ein Klavier, ein Klavier …

21. Mai 2014 in Allgemein

Eigentlich müsste es heißen „noch ein Klavier, noch ein Klavier …“. Am Sonntag konnten wir das „Ersatzklavier“ holen. Denn das Hausklavier wird ja ausziehen. In der Bewohnervorstellung steht es ja schon seit einiger Zeit, dass ich für das Klavier noch keinen besseren Ort gefunden habe. Der „bessere“ Ort, besser gesagt der andere Ort ist gefunden. Damit das Haus schließlich nicht ohne Klavier dasteht, haben wir ein Ersatzinstrument gefunden …

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Es ist etwas kleiner und etwas leichter, ungefähr genauso verstimmt und spielt auch ganz gut wenn man die richtigen Tasten zum richtigen Zeitpunkt drückt. Daran üben wir uns noch.

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11 Millionen Tonnen oder 11’000’000’000 Kilogramm. Das ist die Menge, die in Deutschland an Lebensmitteln jährlich weggeworfen wird. Wer keine Vorstellung von dieser Menge hat, dem rechne ich kurz mal vor, dass dies pro Kopf 137,5 Kilo sind. Also für jeden in Deutschland lebenden Menschen, vom Säugling bis zur Greisin. Dies sind pro Tag 376 Gramm. Die Lebensmittelindustrie ist nun der Ansicht, dass viele Lebensmittel weggeworfen werden, weil das aufgedruckte Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist und will bei einigen Lebensmitteln (z.B. Nudeln) diese Angabe weglassen. Was geschehen wird, ist klar: es werden noch mehr Lebensmittel weggeworfen. Denn die Menschen mit einer MHD-Phobie werden bereits nach zwei Monaten die Nudelpackung wiederwillig umdrehen und sagen „ob die noch gut sind?“ – und die Packung dann in den Mülleimer befördern. Sind ja nur 39 Cent. In einem Zeitungsartikel habe ich gestern gelesen, dass ein „umdenken“ erforderlich wäre, um den Wegwerfwahn einzudämmen. Dem wiederspreche ich vehement. Es ist vor allem eines erforderlich: ein um-handeln oder um-tun. Dies kann irgendwo beginnen, beispielsweise bei der Politik. Es muss natürlich aufhören, dass die industrielle Landwirtschaft massiv gefördert wird und dem Kleinbauern das Leben schwer gemacht wird durch unnütze Vorschriften und geringe Förderung. Es muss aufhören, dass skrupellose Lebensmittelkonzerne subventioniert werden. Weshalb kostet beispielsweise ein Päckchen Butter heute so viel oder wenig wie vor 30 Jahren? Es muss wieder ein echter Bezug hergestellt werden können zum Lebensmittel. Glaubt ihr vielleicht, dass jemand, der selbst sein Korn oder sein Gemüse anbaut dieses vergammeln lässt? Es muss in der Schule bei der Jugend wieder ein Bewusstsein hergestellt werden dafür, dass Lebensmittel keine Waren sind. Dies kann nur durch eine Betätigung in der Landwirtschaft und in der manuellen Herstellung von Lebensmitteln erfahren werden. Am besten regelmäßig als Bestandteil des Unterrichtes. Es muss wieder eine Kultur werden, dass wir uns mit unseren Nahrungsmitteln identifizieren. Bei der MHD-Diskussion wird auch gerne übersehen, dass ein Großteil der Lebensmittel bereits bei der Erzeugung, der Verarbeitung und im Handel kaputt geht. Auch der Verbraucher kann um-tun. Der Protest mit den Füßen hat schon oft zu einer Veränderung geführt. Lasst einfach den Gammel bei Aldi & Co. liegen und sucht bessere Einkaufsquellen – die gibt es reichlich. Aus der Erfahrung kann ich mal berichten, dass dies zu einer im wahrsten Sinne des Wortes lohnenden Beschäftigung werden kann … Diesen schönen Strauß mit Bartnelken haben wir vor fast zwei Wochen auf dem Markt geschenkt bekommen. Von der Bauersfrau, bei der ich gerne Gemüse kaufe. Ihr Motto ist „so lange ich auf den Markt gehe, verkaufe ich nur, was wir auch selbst angebaut haben“. Und was glaubt ihr, was ich jedesmal für eine Freude daran habe wenn ich den Blumenstrauß sehe.

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von wolfgang

Der ganz große Pizzaabend

26. April 2014 in Allgemein

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Am vergangenen Donnerstag war es dann so weit. Dank Doodle und etwas Glück haben wir unter dreißig möglichen Terminen einen gefunden, an dem alle konnten. Teilweise zwar mit Verspätung, aber es hat geklappt. Das Tiramisu war dann natürlich schon am Vortag zubereitet und im Kühlschrank kalt gestellt. Etwas durchgezogen schmeckt es halt am besten. Am zweiten Tag schmeckt es noch besser, dann sollte es aber tatsächlich weg. Das aber nur am Rande. Fleißige Hände haben am Donnerstagnachmittag die Pizza vorbereitet, Teig gemacht und die Zutaten geschnitten, die Soße gemacht. Pizza ist zu solchen Anlässen einfach sehr dankbar. Man kann Pizza quasi in beliebiger Menge herstellen, man kann auf fast alle Ernährungsbesonderheiten Rücksicht nehmen und der Rest geht auch noch kalt weg. Wir hatten dann drei Bewerberinnen in zweiter Runde und zwei Bewerberinnen in erster Runde und von den bestehenden Bewohnerinnen eine Übergangssituation. Ich rede immer noch zu viel dabei. In vier Monaten bin ich ja schon oder schon fast an einem anderen Ort. Dennoch sind mir viele Dinge, die sich hier im Laufe der Jahre als sinnvoll herausgestellt haben, die sich entwickelt haben wichtig. Da ist zum einen die Idee, hier Raum zu schaffen – nicht nur physikalisch in Form von Wänden und Zimmern, sondern eben auch Lebensraum, um sich kreativ entfalten zu können. Nicht wahr, so eine Einraumwohnung oder Zweiraumwohnung ist ja ein wenig eingeschränkt, zumal wenn oben, unten, rechts und links auch noch andere Einraumwohnungen oder Zweiraumwohnungen sind. Also dass man hier Dinge tun kann, die in kleineren Wohnverhältnissen einfach nicht möglich sind. Das ist die Idee, dass sich Menschen hier treffen, sich begegnen. Ohne irgendwelchen Plan, dass jetzt alle ein ganz bestimmtes Ziel verfolgen, einer bestimmten Gruppierung oder sowas angehören. Und dass diese Begegnungen nicht abgesondert sind vom Alltag, sondern dass sie elementarer Bestandteil des Alltags sind. In solchen Zusammenhängen zeigt sich schnell, dass die Ernährung einen ganz wichtigen Teil ausmacht. Denn das Essen ist ja die Gelegenheit schlechthin kreativ zu sein. Dass es einen Sinn macht, also sinn-voll (voller Sinn) ist füreinander zu kochen. Aus Zutaten, deren Herkunft bestenfalls bekannt ist. Und die wichtigste Idee ist eigentlich, dass das alles Spaß machen muss. Das muss ich nochmal erklären, denn das ist ja Quatsch: es geht gar nicht. Wie erkläre ich jemandem, dass wir uns von der klassischen WG irgendwie unterscheiden? Also da ist so ein ganz kleiner Keim an innerem Bedürfnis nach einem anderen Leben schon ganz hilfreich. Denn das merken wir immer wieder: da unterscheiden sich die Menschen. Für den einen ist es ausreichend, dass er irgendwelches „Material“ in sich rein stopft, am besten muss es billig sein. Oder jemand achtet darauf, dass auf jeden Fall „Bio“ drauf steht usw. Aber wie schaffen wir es, dass wir wieder einen Bezug, also einen echten Bezug zu unserer Ernährung bekommen? Dass wir auch wissen weshalb wir dieses oder jenes Nahrungsmittel konsumieren – oder eben nicht konsumieren. Dass wir darauf achten, in welchem Rahmen wir dies tun. Das ist insofern eine Herausforderung, als dass wir hier auch keinen Plan, kein Dogma aufstellen wollen oder können. Dann ist es auch so, dass ich natürlich nicht will, dass meine Vorstellung hier gelebt wird wenn ich nicht mehr hier wohne.
Bisher kam noch gar nicht das Wort Gemeinschaft hier vor. Und das ist sehr sehr schwer herauszufinden ob jemand tatsächlich ein Bedürfnis danach hat Gemeinschaft zu bilden, zu gestalten, zu leben und zu erleben. In dem Moment, wo jemand eine Wohnung, einen Wohnraum, ein Dach über dem Kopf sucht, wird er oder sie nicht sagen, dass ihn die Gemeinschaft oder ein gemeinschaftsbildender Prozess nicht interessiert. Umgekehrt ist nicht jeder, der von sich behauptet gemeinschaftsfähig zu sein auch tatsächlich willens oder in der Lage am Gemeinschaftsprozess gestaltend teilzunehmen. So haben wir gar keine andere Möglichkeit, als zwei Dinge zu tun. Zum einen versuchen wir es herauszuhören an den Fragen, am Interesse der Bewerberin oder des Bewerbers. Zum anderen haben wir eine dreimonatige Probephase, in der wir herausfinden, ob wir zusammen passen. Wenn nicht, gibt es dann doch immerhin wieder eine Ausstiegsmöglichkeit. Für beide Seiten.

Was nun tatsächlich einmalig ist, ist die Tatsache, dass wir bereits vier Monate vor dem Einzug wieder komplett sind. In der Vergangenheit waren die Suchphasen immer sehr viel kurzfristiger. Dies liegt natürlich daran, dass wir auch langfristig bekannt gegeben haben, dass wir hier verschwinden. Es liegt auch daran, dass in Lörrach effektiv bezahlbarer Wohnraum knapp ist. Es liegt nicht daran, dass es so viele Menschen gibt, die an neuen Wohnformen interessiert sind. Das ist die schlichte Formel.

Also. Was gibt es eigentlich noch zu berichten. Doch, es gibt noch mehr. Wir suchen dann noch eine Bewohnerin oder idealerweise einen Bewohner, der das andere Semester bei der BA belegt, also Januar bis März usw. Wir bekommen dann noch im Herbst ein weiteres Zimmer frei, da gibt es aber möglicherweise bereits eine Verwendung dafür, auch ist noch nicht klar um welches Zimmer es sich dann handelt, da sich erst alles ein wenig einspielen muss.

Und die Pizza? Die war natürlich wieder einsame Spitze. Also so gute Pizza wie bei uns muss man lange suchen. Da kommt nicht einmal die beste Pizzeria am Ort mit. Also da ist ein riesiger Abstand. Ja, und trotz allem Chaos – es war ein schöner Abend, der wirklich Mut macht und Hoffnung macht.

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Hier die vegetarische Variante. Außerdem gab es noch glutenfrei, Thunfisch, mit Sardellen und grünem Pfeffer, Salami – Champignon und noch andere Varianten.

Katzen sind ja, wie allgemein bekannt ist, sehr empfindsame Tiere. Alle Tiere sind ja mehr oder weniger empfindsam, denn sie haben glücklicherweise nichts mit Smartphones, neuesten Modetrends oder hippen Urlaubszielen am Hut. Seit letztem oder vorletztem Jahr sehen wir hier immer wieder eine kleine graue Tigerkatze. Sie ist oft draußen zu sehen und ganz schön lebendig. Aber sie war auch recht scheu. Am Anfang ließ sie sich nicht zu nahe kommen. Nun ist es so, dass bei uns manchmal die Türe offen steht. Und da hat es die Katze nun schon ein paarmal geschafft unbemerkt ins Haus zu gelangen. Anfangs hat sie sich im Erdgeschoss in ein Bett gelegt. Das war nicht ganz so prima, weil es Menschen mit Katzenhaarallergie gibt. Letztens hat sie sich bis ins Dachgeschoss vorgewagt. Dort hat sie sich offensichtlich wohl gefühlt.

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Sie wird bei uns nicht gefüttert und wenn es irgendwie geht, muss sie auch wieder raus gehen. Dennoch – sie scheint gerne bei uns zu sein, was uns auch ehrt.

von wolfgang

Endlich: Mechaniker in Sicht

19. April 2014 in Allgemein

Wir haben ja schon ganz schön viele praktische Berufe hier im Haus gehabt. Aber irgendwie haben die Handwerker nicht so richtig den Weg zu uns gefunden. Ein Elektriker wäre schick oder ein Automechaniker. Natürlich ein Fliesenleger oder ein Sanitärinstallateur (vermutlich heißt der Beruf irgendwie anders). Nun haben wir zwei Automechaniker in Aussicht, die sich hier schonmal im Räderwechsel üben …

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Das Räderschrauben hat den Mechanikern so viel Spaß gemacht, dass sie am nächsten Tag gleich mal die Stützräder von ihren Fahrrädern abmontiert haben.

Der Blauregen ist nun schon fast verblüht – es ist also alles etwas früher dieses Jahr.

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Kein Bild gibt es vom Flohmarkt, da hatte ich den Fotoapparat nicht dabei.

von wolfgang

Unser neues Küchenmoped

7. April 2014 in Allgemein

Neue Küchenmopeds sind immer stark. Nun hat unser alter Handmixer definitiv den Geist aufgegeben. Das gute Stück war ja schonmal im Abfall gelegen, das war so ungefähr vor fünf Jahren oder so. War auch kein Markengerät. Chinaprodukt vom Kaffeeröster. Naja. Mit super Pürierstabfunktion. Die hat dann irgendwann nicht mehr funktioniert. Aber als Handmixer hat das Teil noch getan. Jahrelang. Aber irgendwann, vorletzte Woche oder so, da kamen dann die Zahnräder rausgebröselt. Mittlerweile ist es schon auf dem Recyclinghof und geht seinen letzten Gang. Ich kann ja gut ohne. Ich meine ohne Handmixgerät. Irgendwie machen die Dinger nicht wirklich Spaß. Die meisten Sachen lassen sich prima von Hand rühren. Rührteig zum Beispiel. Heißt ja Rührteig und nicht Mixteig. Für andere Sachen ist der Rührfix die bessere Wahl. Geht schneller und braucht keinen Strom. Mayonaise lässt sich hervorragend mit dem Zauberstab zubereiten. Aber irgendwie – es wollte jetzt doch ein Ersatz zu uns. Rahel hat ihn besorgt. Vielen herzlichen Dank! Es gibt dann noch einen guten Grund für diese Notiz. Denn – was tun, wenn der mal kaputt geht in der Garantiezeit? Die Kaufquittung liegt im Küchenschrank unter den Bedienungsanleitungen vom Herd und so.

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Die warmen Frühlingstage ziehen die Menschen nach draußen. Hier im Garten war Anne-Christin fleißig und hat den Kompost aufgemacht, grob durchgesiebt und den fertigen Kompost im Garten verteilt, Petersilie und Schnittlauch gepflanzt und viele andere Dinge getan von denen ich keine Ahnung habe. Auf jeden Fall sieht es jetzt ganz schön aus im Garten.

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von wolfgang

Wir sind mitten in der Zeitung

15. März 2014 in Allgemein

Unter dem sehr treffenden Titel „Gemeinsam mitten im Leben“ erschien heute in der „Oberbadischen“ ein Artikel über uns. Das Ganze gleicht einem eigenen Experiment, denn es ist schlicht sehr schwierig so einen Menschenversuch, wie wir ihn hier parktizieren, mal eben schnell auf einer Zeitungsseite zu portraitieren. Was ist wichtig, was ist unwichtig? Was interessiert den Leser? Schreibt man etwas über die Intention, die Vergangenheit, die Menschen, die Zukunft? Ein herzlicher Dank gebührt dem Autor und Fotografen, Kristoff Meller, dem es gelungen ist, diesen Spagat auszuführen.

Hier gehts zum Artikel: http://www.verlagshaus-jaumann.de/inhalt.loerrach-gemeinsam-mitten-im-leben.4f4d05cc-41de-43d3-a7b3-906b67d778b0.html.

Schade, dass Rahel nicht dabei war. Sie musste arbeiten. Bettina hat sich vornehm im Hintergrund gehalten und Lena hat sich hinter den Flaschen versteckt.

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Letzte Woche waren wir bei Jonas Nelson und seinen Eltern. Schönes Wetter, Aussicht nach Basel, feiner Kuchen, interessanter Garten …

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Das müssen wir noch öfter machen, denn wir werden es doch auch sehr vermissen – wie alle die Schwester-, Töchter- und Bekanntenprojekte.

von wolfgang

Eckbank, Linden, Internet, Frühling und nochmal Schichtsalat

8. März 2014 in Allgemein

Silvia und Madeleine machen mit dem Tandem einen kleinen Ausflug, Anne-Christin, Samson und Jonathan sind auch dabei. Währenddessen wird eine Linde geschnitten, die andere hatte schon heutevormittag einen Friseurtermin. Das ist leider hin und wieder, so etwa alle fünf Jahre nötig. Die Äste würden sonst zu schwer werden und könnten abbrechen und den ganzen Baum beschädigen. Außerdem werden die Äste dann so groß und schwer, dass sie kaum noch abzuschneiden wären. Was uns noch fehlt, ist ein Baumspezialist, der uns über die Pflege der Bäume genauere Auskünfte geben kann. So sind unsere Maßnahmen möglicherweise etwas laienhaft. Die Äste können wir gut im Bus verstauen und zum Bühler fahren.

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Auf dem Rückweg fahren wir gleich noch bei Marlen und Martin vorbei. Dort steht noch eine wunderschöne Eckbank aus Eiche. Also die Bank ist wirklich schön. Und sie ist zu haben. Wer eine solche Eckbank haben möchte, darf sich gerne bei uns melden. Die Eckbank misst 183 x 133 cm, hat eine Gesamthöhe von 85 cm und eine Tiefe von 59 cm. Die Sitzbänke lassen sich aufklappen und darunter befindet sich Stauraum. Es ist eine sehr schöne Meisterarbeit aus den 50er Jahren, sehr gut erhalten.

Wer gerne Schichtsalat mag: in unserem Kühlschrank gibt es eine große Schachtel voll, darf gerne vorbei kommen und diesen Schichtsalat verspeisen oder mitnehmen. Er besteht aus Lauch, Mais, Schinkenstückchen, Ananas, Äpfel und Miraclewip. Guten Appetit.

Am Freitag haben wir schnelles Internet bekommen. Vier Männer von der Telefongesellschaft haben ein kleines dünnes weißes Lichtleiterkabel durchs Haus verlegt. Unten vom Keller bis oben ins Dachgeschoss. Wer nicht allzuviel von Telefongesellschaften hält, befindet sich in guter Gesellschaft. Die vier Handwerker haben aber eine super Arbeit abgeliefert und die neue Installation läuft tadellos. Also mal einen herzlichen Dank an Ralf, Hermann, Herbert und den vierten Namen habe ich leider vergessen.

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Bezüglich der Bewohnersuche hat sich noch nichts Neues ergeben, auch keine Anfragen. Das ist für mich insofern erstaunlich, als dass man hier mit Komfort und Niveau wohnen kann, nicht allzuviel Miete bezahlt verglichen mit ähnlich komfortablen und niveauvollen Wohnungen und noch sehr sehr viel mehr erleben kann und Möglichkeiten hat. Das bleibt für mich wohl ein Rätsel. Einerseits wird in den Medien und von vielen Menschen gejammert, dass es zu wenig „bezahlbaren“ Wohnraum gibt, wenn ein solcher angeboten wird, gibt es aber kaum InteressentInnen. Ich meine damit Menschen, die voraussichtlich auch in der Lage sind ein Stück weit am Gemeinschaftsleben teilzunehmen, vielleicht einmal in der Woche Lust haben etwas zu kochen, lieber mit anderen Menschen zusammen frühstücken und viel über sich und die Welt lernen wollen. Auch Verantwortung übernehmen wollen und können für sich, die Gemeinschaftsräume und die Gemeinschaft. Wir haben viele, wirklich sehr viele Anfragen von Menschen in Not. Entweder weil ihnen die Wohnung gekündigt wurde oder weil sie aus anderen Gründen „dringend“ eine neue „billige“ Wohnung brauchen. Das sind natürlich ernst zu nehmende Argumente. Wir sind aber kein Wohnheim, auch ist es nicht unser primäres Ziel „billig“ zu sein. Die Grundlage sollte tatsächlich die Motivation sein etwas im eigenen Leben ändern zu wollen. Das versuchen wir dann in den Bewerbungsgesprächen herauszufinden. Dass dies mitunter sehr gut funktioniert, zeigt die Erfahrung aus mehr als zwölf Jahren mit vielen Menschen aus den unterschiedlichsten Berufen und Lebenssituationen, die hier bisher eine zeitlang ein Zuhause finden konnten und zu denen teilweise über viele Jahre weiterhin eine Verbindung bestehen bleibt. Alle, die glauben hier eine kommunistische, linke, esotherische, religiöse, politische, feministische, biovegane, extracoole oder sonstwie eingestellte Gemeinschaft finden, muss ich enttäuschen. Wir sind eher normal und jeder kann seinen privaten Hobbies nachgehen wie er will – selbstverständlich auch auf einem der genannten Felder. – Also … bitte anfragen!

Weitere Impressionen des Tages …

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Was fehlt: Feiner Apfelkuchen!, toll, dass wir das heute mit den Linden geschafft haben.

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