Nun bekommen unsere kleinen Mitbewohner wieder ein anderes Gericht. Schließlich sollen sie sich ja auch nach und nach an einen wechselnden Speiseplan gewöhnen. Stellt sich wieder einmal die Frage der Rezeptur. Die einen sagen Gemüse, die anderen Getreide, wieder andere schwören auf die von der Firma optimal abgestimmte Fertigverpackung. Bei näherer Betrachtung, die von Ferne natürlich wiederum anders aussehen kann, stellt man sehr schnell fest: bei den Ernährungsempfehlungen dominieren wieder einmal die Herstellerintererssen. Natürlich wird der Vertreter der Firma Hipp, ein Manager von Nestle oder ein Manager einer anderen Nahrungsfirma wieder etwas anderes empfehlen als die Großmutter, die Hebamme oder der örtliche Biomarkt. Unser norwegischer Berater in allen Lebenslagen wird wieder etwas anderes empfehlen und wie so oft im Leben gilt auch hier: wie Du’s nicht falsch machst ist es nicht richtig. Die Konzerninteressen kenne ich, teile sie aber nicht (solange ich nicht deren Aktien besitze), da bin ich recht egoistisch. Hilft also nur noch der gesunde Menschenverstand. Und eben verschiedene Meinungen einzuholen und sich dann das herauszusuchen was einem am plausibelsten erscheint. Auch hier gewinnt der Konzern leider keinen Blumentopf. Was soll besser daran sein, wenn ausgefuchste und hochbezahlte Marketing- und Rechtsabteilungen auf die Gesetzgebung für Säuglingsnahrung Einfluss nehmen, nur um ihre Marktanteile zu erhöhen? Will mir nicht einleuchten, obwohl ich natürlich nichts dagegen habe, wenn andere Menschen den Werbekampagnen auf den Leim gehen.
Das war früher natürlich anders. Da hat die Mutter oder Großmutter bestimmt: es wird so gemacht weil wir es immer so gemacht haben! – So ändern sich die Zeiten.
In der ganzen Verwirrung bin ich dann vorgestern in den örtlichen Biomarkt gegangen. Richtig, auch dort warten bunte Verpackungen auf mich. Muss mich ja auch erst langsam orientieren … Es gab dann diese zwei Verpackungen:
Zunächst wird die Flaschenmilch einmal mit etwa 2% Reisschleim angedickt, damit soll das Baby einfach bisschen besser satt werden und womöglich sogar nachts länger schlafen – bis es dann wieder Hunger hat. Das ist allerdings eine Krücke und wird wohl nicht lange so gemacht. Denn die Reisflocken lösen sich nicht so gut wie eigentlich erwartet. Die nächste Stufe wird dann wohl doch das selbst gemahlene und gekochte Getreide sein. Lustig, dass auch die Verpackung nicht viel weiter hilft. Mir kommt es so vor, als würden die Hersteller auch garnicht mehr die Informationen auf die Verpackungen drauf drucken die für die Verbraucher eine Hilfe wäre. Es scheint mir eher so zu sein, dass sich die Hersteller mit den Verpackungsaufdrucken auch gegen alle rechtlichen Eventualitäten schützen wollen. Fehlt noch der Hinweis „das Baby nicht im kochenden Brei baden“.
Für diejenigen Leserinnen oder Leser, welche nur schwer an deutschsprachige Literatur aus Bibliotheken kommen, habe ich hier auch mal ein paar Links zusammengetragen:
* Lebensmittel, die häufig Allergien auslösen, zu meiden oder später einzuführen, schützt das Kind nicht vor einer möglichen Allergie. Im Gegenteil: Es gibt Hinweise, dass sich dies sogar nachteilig auf eine Toleranzentwicklung auswirken kann.
* Es gibt ebenfalls Hinweise, dass der Verzehr von Fisch im ersten Lebensjahr eine Schutzwirkung hinsichtlich der Entwicklung allergischer Erkrankungen hat. Die Fleischzutat im Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei kann deshalb gelegentlich durch (fettreichen) Fisch ausgetauscht werden.
Auch nach Einführung der Beikost können und sollten Sie Ihr Kind so lange weiterstillen, wie Sie beide dies möchten. Wenn Ihr Kind Säuglingsmilchnahrung erhält, können Sie mit Einführung der Beikost auf „normale“ Säuglingsmilch umstellen.
Hinweis zu Zöliakie: Die Einführung von Gluten zwischen Beginn des 5. und Beginn des 7. Lebensmonats – solange noch gestillt wird – verringert das Risiko, eine Glutenunverträglichkeit zu entwicklen, um 50 Prozent. Deshalb sollten Sie mit Beginn der Beikosteinführung auch kleine Mengen glutenhaltiges Getreide (zum Beispiel Weizen, Dinkel, Hafer) füttern.
http://www.kindergesundheit-info.de/fuer-eltern/ernaehrung0/ernaehrung1/ernaehrung-des-saeuglings-bei-erhoehtem-allergierisiko/#c14581
Oder auch dieses:
http://www.babytipps24.de/glaschen-oder-selber-kochen