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Vollendet ist das große Werk …

10. November 2013 in Allgemein

Über ein Jahr hatten wir hier eine Baustelle, über ein Jahr war der Verkehr hier ein Provisorium. Nun ist das große Werk fast vollendet. Am 3. Dezember soll die feierliche Eröffnung stattfinden. Was uns hier als Musterprojekt von der Stadtobrigkeit verkauft wurde, bewährt sich mittlerweile in der Praxis leider nur bedingt. Etwa 2 Millionen Euro wurden hier auf knapp 200 Meter Straße verbuddelt. Berliner Stararchitekten (wenn meine Informationen richtig sind klick) durften sich vor unserer Haustüre austoben – und haben dies auch redlich getan. Geschnittene Granitplatten wechseln sich mit Granitpflaster und komischen Ziegelsteinen. Alle Schülerinnen und Schüler werden in Zukunft sehr ehrfürchtig das Parkett betreten und wenn einer der Campusbesucher versehentlich etwas auf den edlen Boden fallen lässt, so wird es der nächste mit Sicherheit geflissentlich aufheben und in den nächsten Müllbehälter transportieren. – Mal ehrlich sehr geehrte Damen und Herren Architekten, sehr geehrte Jury, sehr geehrte Auftragsvergeber dieser Stadt … ein Belag, der nicht zu reinigen ist, weil er die Glassplitter, Zigarettenkippen, Kaugummis und was sonst noch alles aus Schülerhand auf die Straße fällt geradezu magnetisch anzieht und nur sehr schwer wieder hergibt, Fahrradständer, die nicht überdacht sind … fragt doch, wenn ihr nächstesmal so ein anspruchsvolles Projekt vor euch habt einfach die Hausmeister. Oder bezieht sie zumindest mit in euer Kalkül ein. Eine Straße für 1 Million hätte es auch getan. Der Laie erkennt den Unterschied zwischen Beton- und Granitplatten eh nicht. Dann wäre jetzt noch 1 Million übrig. Sagen wir mal für Erziehungsmaßnahmen oder für die Früherziehung, dass künftige Schülergenerationen lernen mit Müll umzugehen oder für ein Musterprojekt „wir halten unsere Stadt sauber“. Naja … Stadtplanung ist wohl so eine Sache.

Auch bei der erwachsenen Bevölkerung helfen Schilder längst nicht mehr, um gewisse einfache Regeln klar zu machen. Daher haben wir hier eine sauteure Polleranlage vors Haus gepflanzt bekommen. Die erste in Lörrach. Soweit ich weiß. Megacool. Leuchtet, auch in der Nacht. Wir haben Sender bekommen, mit der wir die Polleranlage runter fahren können. Dann piepst die. Supercool. Naja.

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Das Nachtbild ist (c) Heiner Brackel.

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Ebenso vollendet wurde endlich die Aufforderung „Wolfgang du sollst mit mir einen Kran bauen“. Das Gegengewicht fehlt noch um schwerere Teile heben zu können. Dann wird der Kran aber auch schwieriger zu transportieren. Dieses neueste Erzeugnis aus der Holzwerkstatt wurde fast ausschließlich aus Restholz (altem Lattenrost) hergestellt.

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